Samstag, 5. Juli 2008
Realitätshorizont und Sein
Die erste und grundlegende Information ist das "Sein". Alle bereits wahrgenommenen und/oder kommunizierten Dinge sind ein differenzierter Teil der Information "Sein". Zum kreieren der Eineindeutigkeit des "Sein" nutzt man die überbleibende Menge der Dinge, die nicht ein differenzierter Teil des "Sein" sind, "Nicht Sein".
Natürlich ist diese Menge leer.

Einschub: Mit der Informationsmenge, die als "Sein" die Basis für das jeweilige Realitätskonstrukt des Individuums stellt, wird auch sein Realitätshorizont festgelegt. Ein Individuum mit einer größeren Informationsmenge besitzt demnach einen größeren Realitätshorizont. Allerdings verwendet ein Individuum in der Regel nicht seinen gesamten Realitätshorizont zu Konstruktion seiner Realität; hier spielt der logische Aufbau derselben eine große Rolle:
Eine Information, die nach der Logik des Bewusstseins des Individuums einer anderen bestehenden, höher gewerteten Information seiner Realität wiederspricht, kann nicht in ihre Konstruktion aufgenommen werden.

Das Prinzip des Gegensatzes Information und "Nicht-"Information kann weiter auf alle anderen Informationen übertragen werden. [...] Innerhalb einer Realität ist keine Information gleich irgendeiner anderen Information

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Freitag, 20. Juni 2008
zeigefingerfood
wir spinnen, wir alle, millionen von uns, jeder für sich.

noch schmecken wir, herbes bier, kakao und zimt,
noch laufen wir, zum bus, auch wenns zu spät is' ,
noch riechen wir, sommerregen, salziges meer,
noch können wir unterscheiden: reales, virtuelles.

aber schon sitzen wir, zuhaus, überall,
schon hören wir, sehen nur, 32bit in neunzehn zoll,
schon fühlen wir, plastik nur, schwarz, mac-weiss,
schon reden, lachen, weinen wir, schweigend oder leis'.

noch lache ich lieber, laut, schallend
noch fühle ich lieber, zarte haut, süße frucht,
noch rauche ich, und hauche "ja? liebes?",
wenn mich mein mädchen ruft.

und schon sitze ich, wieder da und überall,
zu später stund, und morgens schon,
die ganze welt, ein klick enfernt,
zeigefinger, öffne, zeige, bis mein auge brennt.

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Mittwoch, 18. Juni 2008
petition
für alle potenten petenten:
ICH WILL PETITIONIEREN!

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Montag, 16. Juni 2008
tutorien bingo
seite drei zeile vier
was steht da
was meint ihr?

seite fünf zeile zehn
soll man das so
und nicht anders verstehen?

seite neunzehn zeile eins
ist das die quintessenz?

und gleich weiter auf der zwanzig
bleibt einem die spucke weg,
aber richtig.

seite neununddreissig und auf vierzig
wird der übergang ganz wichtig

und dann in zeile drei
kommt der zweifel ganz allein

und zum schluss auf der fünfzig
die zeilen sechs, sieben, acht
die sind bei mir rot markiert,
bingo! gewonnen,
das war leichter als gedacht!

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Freitag, 13. Juni 2008
Ein Recht auf Faulheit
„O Faulheit, erbarme Du Dich des unendlichen Elends!
O Faulheit, Mutter der Künste und der edlen Tugenden,
sei du der Balsam für die Schmerzen der Menschheit!“
Paul Lafargue

Ein seltsame Sucht beherrscht Arbeiter und Kapitalisten unserer Zeit, der unbezwingbare Drang sich in mannigfaltiger Arbeit zu erschöpfen. Schrecklich anzusehen sind die Folgen für Körper und Geist der Befallenen, verkrümmt die Körper der neuen Klasse von Bürostuhlknechten, das Ziel ihrer Träume, der Plan ihrer Zukunft ausgerichtet auf die Frucht ihrer Arbeit, den Urlaub. Sie scheinen das Paradoxon ihrer Wesenheit nicht zu bemerken, arbeiten um nicht zu arbeiten, wenigstens drei bis vier Wochen im Jahr.
Das Auto, Beherrscher der Bewegungslosen verfrachtet sie alltäglich in der Kolonne ihrer Leidensgenossen in den selbst auferlegten Tartaros. Eingehüllt in Blech, angetrieben durch das Blut der Erde, den widerspiegelnden Sonnenschein auf der Motorhaube missachtend kriechen sie durch den Staub der Klimaerwärmung. Angekommen am Hort der Pein schaffen sie mit am Netzwerk der Alle einschließenden Arbeit. Denn nur wenn sie arbeiten kann der Verarbeiter/Konsument ihres Produktes seiner Arbeit frönen oder die Früchte seiner Fron nutzen sie zu weiterer Arbeit anzuspornen.
Oh verdammenswürdiges Ereignis, der Verlust ihres Jobs! Befreit von Arbeit, alleingelassen mit der Glückseeligkeit des Nichtstuns! Dem Locken grüner Wiesen und blauen Himmels wird tapfer widerstanden mit der verzweifelten Suche nach einem neuen Platz in der Reihe der Süchtigen. Ihn zu erwerben verbringt man die freie Zeit überlaufenen Arbeitumschlagsplätzen. Immer neue Gesetze werden entworfen, um auch wirklich jedem Bürger sein Recht auf die Selbstqual zukommen zu lassen. Ein Euro Jobs für alle Verzweifelten!
Doch was erwartet den erkennenden? Die Reproduktion des Arbeitnehmers beschränkt sich mittlerweile nicht mehr auf Nahrung, Unterschlupf und eine neue Garnitur Kleider im Jahr. Nein, um Arbeit für alle Süchtigen zu gewährleisten sind die Reproduktionskosten des Einzelnen astronomisch in die Höhe geschossen. Konsumwahn ist die Entschuldigung der der Sucht Verfallenen. Was tun in einer Gesellschaft in der 98% süchtig sind nach dem schädlichen Stoffe? In der Alle zusammen in den Halluzinationen ihrer gemeinsamen Schein-Realität leben? Die helfende Hand Gottes,

„Sehet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen, sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht, und doch sage ich Euch, dass Salomon in all seiner Pracht nicht herrlicher gekleidet war“ (Bergpredigt, Matthäusevangelium, Kapitel 6)

wurde schon vor 100 Jahren für tot erklärt.
Also, Faulenzer aller Länder vereinigt Euch! Tretet fort von der Seite des Sisyphos und ein für ein Recht auf Faulheit!

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Donnerstag, 12. Juni 2008
doppelpunkt minus klammer ist gleich müll
der smiley im speziellen und das emoticon im allgemeinen werden benutzt um die audiovisuelle darstellung von emotions, gefühlen, die wir alltäglich durch grimassen und anderen mimiken, flüchen und jauchzern ausdrücken, auf den bildschirm zu projezieren, um sich dem gegenüber, oft viele kilometer, maximal aber nur 20.000, emotional mitzuteilen. überall wo geschriebenes der kommunikation und nicht der information in erster linie dient, funktionieren smileys, nicht nur anstelle eines "haha, das war lustig!", sondern auch "haha, findet ihr das nicht lustig?!" der abstraktion des lachens in das symbol doppelpunkt minus klammer steht eine riesige anzahl an übertreibungen allgemein bekannter mimiken gegenüber - eine comic welt für sich. ein "du weisst schon was ich damit sagen will..." trifft man im alltäglichen leben selten wieder, zwinkern fällt da in den bereich der flirttaktiken. so auch die ausgestreckte zunge, die höchstens mit einem stinkefinger gekontert würde, und hinter dem scham-erröteten kopf sitzt nicht wirklich einer, dem etwas so peinliches passiert wäre, oder doch ? :$
das benutzen der gelben köpfe darf jedoch nicht twitteresk auf den benutzer übertragen werden, viel mehr dient der smiley als ein kommunikationsmittel, das den usern aller welt das kommunizieren erleichtert. so kann der user in einer nicht vertrauten (web-) umgebung missverständliches konkretisieren, in foren eskalieren oft zu persönlich genommene posts, die zu verbal attacken führen. ein "das hab ich doch nicht so gemeint" smiley besänftigt anscheinend stärker als der ausgeschriebene satz. ein yes törtchen mit einer kerze sagte schließlich mehr als worte. nur, dass das yes törtchen, unrentabel geworden, vom markt genommen wurde.
das wird dem smiley niemals passieren.
forendiskussionen hin oder her, der direkte zwanzig finger gespräch scheitert an der vermeintlichen eile, schnell anworten zu müssen, an der unfähigkeit, emotionen, oder auch nur lachenswertes, zu beschreiben und letztlich an der sprache selbst. ein zwei bis vier finger gespräch für einsilbige wörter und einfache smiley. wir lassen somit die smileys lachen, ärgern, weinen, freuen, unterhalten. nicht wir sind es, die fühlen und dies versuchen zu äußern, sondern wir sind es, die denken, der gegenüber versteht meine emotionen und versteht mich nur, wenn ich mich dieser "sprache" bediene. lachen, ärgern, weinen, freuen, im "klick"takt ohne das je real zu fühlen, das macht den heutigen, in diese "happy" welt hineingewachsenen menschen aus. die anwedung smiley ähnlicher grimassen stößt auf unverständnis oder einer eigenen verniedlichung; man erscheint als comic abbild, ein zeichtrickfigur. kinder im alter bis ca. 12, 13 benutzen noch gern den "vorbildern" aus comics entsprechend die grimassen, mimik und gestik sprache um sich mitzuteilen. (ein leckeres stück kuchen wird besabbert, bevor es gegessen wird)

ausser natürlich, man befindet sich unter gleich gesinnten. und wie das denken ausserhalb der eigenen gedankenwelt, sprechen ausserhalb der erlernten sprache nicht möglich ist, sind gefühlsausdrücke ausserhalb der emoticon welt nicht verständlich, doch leider bietet die tastatur mehr kombinationen als wir mimen und gestikulieren können; ja auch für euch, italiener.
so bleibt es einem nur übrig, sich zu distanzieren und an der eigenen sprachfertigkeit solange zu pfeilen, bis einen wohl keiner mehr versteht, aber mal ehrlich: wer will schon noch chatten? wir bloggen.

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Mittwoch, 11. Juni 2008
Dropping Knowledge
Who is profiting from terrorism?
Why is it easier to get a cold can of coca cola than a glass of fresh water?
Why do we consider some lives to be worth more than others?
What is today's most important unreported story?

96 weitere Fragen, 112 Teilnehmer, die jeder Antworten geben.

DROPPING KNOWLEDGE

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Willkommen auf dem Parasitenplaneten
Der erste Schritt ist getan, der Sporen steter Verbreitung ist jeder Untergrund nahrhaft, fruchtbar genug - ganz natürlich also den Cyberspace zu befallen.

Wir werden uns sowohl auf die Suche begeben, um die Parasiten aller Länder zu finden, in weltparasitischer Absicht sie mit uns zu vereinen oder, wohl öfter der fall, sie als "seeding pure allergy malaise" (spam) zu identifizieren.

Diesen Spam zu assimlieren wäre wiederum Spam, keineswegs liegt uns daran Interesse. Lieber werden wir ihn propagieren, die Manipulatio Extremo anpreisen, denn nur das Extreme scheint das Auge erkennen zu wollen.

In diesem Sinne:
Mr. Anderson! Sind Sie ein Mann, oder eine Amöbe?

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